Sonntag, 12. April 2015

L'Avril Alsacien

Guten Abend meine Lieben! Nach einer etwas längeren, unproduktiven Pause für die ich mich bei Euch entschuldige, möchte ich nun gleich von mehreren Ereignissen berichten. Gleich zu Beginn wünsche ich Euch allen natürlich nachträglich "Joyeuses Pâques". Hoffentlich hat jeder von Euch das Osterfest genauso schön wie ich verbracht. Mich haben meine liebe Oma Renate und Bettina nämlich im Elsass besucht, wo wir einige Tage zusammen verbracht haben. Da Niederbronn als Ort zwar ganz schön ist und seine Reize hat, für drei Tage jedoch eindeutig zu beschaulich ist, haben wir uns dazu entschlossen sowohl Straßburg als auch Colmar auf unsere Reiseliste zu schreiben. In Straßburg haben wir das übliche Programm absolviert, was jedes Mal sehr schön ist. Dazu haben wir aber noch einen weitläufigen Nachtspaziergang durch Petite France gemacht, wobei ich ganz neue Seiten der Stadt, die ich so sehr mag, entdeckt habe. Nachdem wir den Ostersonntag mit einem phänomenalen Frühstück mit bunt gefärbten Eiern, Osterzopf aus Krefeld, Croissants, frischem Baguette, Lachs, Blutorangensaft und Schokoladen-Eiern begonnen haben, stand ein Ortswechsel auf dem Programm. Wir sind alle zusammen nach Colmar gefahren, einer Stadt im südlichen Elsass. Für mich war Colmar ein komplett neuer Ort in Frankreich, den ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht von Nahem betrachten konnte, sondern nur einmal im Bus passiert habe. Damals war ich ziemlich verwirrt, da ich an der Ortseinfahrt der Freiheitsstatue, die doch sonst die New Yorker begrüßt, gegenüberstand. Das hat, wie ich nun weiß, jedoch einen ganz simplen Grund - der Bildhauer, Frédéric Auguste Bartholdi, der die Statue of Liberty entworfen und kreiert hat, ist ein Sohn der Stadt. Daneben hat Colmar jedoch noch andere Sachen zu bieten. So kann man die Innenstadt nur als eine einzige malerische Mittelalterkulisse bezeichnen, die vor Gemütlichkeit und Schönheit nur so strahlt. Auch hier existiert ein Kanalviertel, das den Namen Petite Venise, also Klein Venedig, trägt. Pittoresk ist wohl das passendste Adjektiv, um diesen süßen, kleinen Teil Colmars zu beschreiben. Mit vollgeschlagenem Bauch, vielen neuen Eindrücken und müden Füßen bin ich am Ostermontag nach Niederbronn zurückgekehrt, wo ich erstmal von einer arbeitsreichen Woche empfangen wurde. Eine kleine, spontane Pause hat sich dann doch ergeben, als ich mit Marie für eine Tag über die Grenze nach Zweibrücken gefahren bin, wo wir ein paar Stunden im allseits bekannten Outlet verbracht haben. Komplett spontan haben wir dann noch bei Uli in Homburg vorbeigeschaut, bevor wir mit einem Zwischenstop bei einem deutschen Supermarkt zurück nach Frankreich gefahren sind. Dort haben wir mit selbstgebackener Lachs-Quiche und Cidre einen schönen Abend verbracht. Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen des Engagements für die Stadt. So haben wir als Gruppe ausmehreren Freiwilligen beim großen Frühlingsputz geholfen und auf den Straßen Niederbronns den Müll eingesammelt. Belohnt wurden wir dafür mit Speis und Trank zusammen mit den anderen Dorfbewohnern. Abends ging unser Einsatz gleich weiter, da wir einen Flammkuchenabend für die Bürgerinnen und Bürger vorbereitet haben und bis spät abends fleißig in der Küche, am Ofen und im Service beschäftigt waren. Unsere Einnahmen werden übrigens dem 20. Geburtstag unserer französischen Organisation ICE-RF dienen, der am zweiten Maiwochenende gebührend gefeiert wird! Heute ging die Planung für dieses Event weiter, als wir den lieben, langen Sonntag über in Kleingruppen Animationen für die Festivitäten ausgearbeitet und vorbereitet haben. Somit hat mein freies Wochenende erst heute Abend gestartet, doch da die Zeit zusammen mit den Anderen wirklich spaßig war, macht mir das gar nichts aus. Die nächsten großen Dinge, die bei mir anstehen sind das Seminar, welches nächsten Samstag in den Cévennen beginnt. Nach einer Woche in diesem Gebirge in den südlichen Breiten des Landes werden Marie, Paula und ich zusammen weitere acht Tage im Süden verbringen. Avignon, Marseille und Nizza sind bereits fester Bestandteil unseres Urlaubs, was noch dazukommt, werden wir spontan entscheiden! Mein April ist also ein Monat voller schöner Ereignisse und um auch in vollen Zügen davon profitieren zu können, kämpfe ich nun gegen meine Müdigkeit an und gehe schlafen. Euch allen einen ausgeschlafenen Start in den morgigen Montag!

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